Manchmal läuft ein Mietverhältnis komplett aus dem Ruder. Plötzlich zahlt der Mieter monatelang nicht mehr oder weigert sich einfach, auszuziehen und das trotz mehrfacher Aufforderung. In solchen Fällen bleibt dem Vermieter oft wirklich nichts anderes übrig, als eine Räumungsklage einzureichen. Das ist dann das letzte Mittel, um wieder an die Wohnung oder das Haus zu kommen.
Eine Räumung ist nie einfach, egal für wen. Ob Vermieter oder Mieter, beide Seiten stehen unter Stress. Es gibt genaue Abläufe, Fristen und manchmal noch die Chance, die Sache zu regeln, bevor es wirklich zur Zwangsräumung kommt.
Wann ist eine Räumungsklage notwendig?
Eine Räumungsklage macht nur Sinn, wenn es einen triftigen Grund gibt. Ganz typische Beispiele: Der Mieter zahlt seit Monaten keine Miete mehr. Oder er hält sich einfach nicht an den Vertrag und vermietet die Wohnung unerlaubt weiter. Vielleicht braucht der Eigentümer die Wohnung nach Ablauf der Kündigungsfrist selbst. Und nicht selten gibt der Mieter die Wohnung nach Vertragsende einfach nicht zurück.
Bevor es zur Klage kommt, muss der Vermieter meistens erstmal schriftlich mahnen oder kündigen. Passiert trotzdem nichts, geht’s vor Gericht.
Wie läuft eine Räumungsklage mit Fristen ab?
Sobald die Klage eingereicht ist, meldet sich das Bezirksgericht beim Mieter. Dann bleiben ihm 14 Tage, um zu reagieren. Häufig schlägt das Gericht einen sogenannten Räumungsvergleich vor. Das ist ein Kompromiss. Beide Seiten einigen sich zum Beispiel auf einen Auszugstermin oder eine Teilzahlung. So ein Vergleich kommt ins Gerichtsprotokoll und kann richtig Zeit, Nerven und Geld sparen.
Wer neugierig ist, findet im Internet Muster für solche Vergleiche. Einfach mal stöbern.
Falls keine Einigung klappt, entscheidet das Gericht. Verliert der Mieter, gibt es ein rechtskräftiges Urteil und das zählt dann.
Wie lang dauert eine Räumungsklage in Österreich?
Wie lange geht eigentlich eine Räumungsklage? Im Schnitt zieht sich das Verfahren drei bis sechs Monate, manchmal länger, besonders wenn es kompliziert wird.
Es dauert oft extra lang, wenn der Mieter Einspruch einlegt oder über einen Zahlungsplan verhandelt wird. Erst wenn das Urteil steht, kann wirklich zwangsgeräumt werden.
Von der Klage bis zur Zwangsräumung
Hat der Vermieter das Urteil, beauftragt er den Gerichtsvollzieher. Der kündigt den Termin schriftlich an, meistens zwei bis drei Wochen vorher. Der Mieter hat dann noch eine letzte Chance, freiwillig auszuziehen.
Wie viel Zeit vergeht von der Klage bis zur Zwangsräumung? Meistens sind es vier bis acht Monate je nachdem, wie viel das Gericht zu tun hat. Die eigentliche Delogierung läuft dann mit dem Gerichtsvollzieher, manchmal auch mit der Polizei. Die Sachen des Mieters werden ausgeräumt oder eingelagert, und der Vermieter bekommt die Wohnung zurück.
Wie können Mieter eine Delogierung noch abwenden?
Es gibt einen Weg raus: Alle Rückstände bezahlen. In Österreich können Mieter eine Räumungsklage noch verhindern, wenn sie den kompletten Mietrückstand vor dem ersten Gerichtstermin begleichen. Dann wird die Klage zurückgezogen oder das Gericht erklärt die Sache für erledigt.
Wichtig: Es muss wirklich alles bezahlt werden. Auch Zinsen und Anwaltskosten. Mit Teilzahlungen lässt sich das Verfahren meistens nicht stoppen.
Was sind die Gründe für eine Räumungsklage?
Die meisten Räumungsklagen starten wegen offener Mieten. Schon zwei unbezahlte Monate reichen für eine Kündigung und später für eine Klage.
Deshalb: Sobald es Zahlungsprobleme gibt, sollten Mieter direkt reagieren. Reden hilft: Wer mit dem Vermieter spricht oder eine Ratenzahlung vereinbart, kann sich oft viel Ärger sparen. Eine Zwangsräumung ist immer teurer und belastender als eine Einigung.
Schnelles Handeln ist wichtig
Eine Räumungsklage ist in Österreich wirklich das letzte Mittel, wenn gar nichts mehr hilft. Für Vermieter manchmal unvermeidbar, für Mieter ein echtes Warnsignal. Wer rechtzeitig zahlt oder eine Einigung sucht, kann die Delogierung noch abwenden und spart sich jede Menge Ärger und Kosten.
Am besten reden beide Seiten früh miteinander. So stehen die Chancen auf eine Lösung ohne Gericht am besten. Und falls es doch zur Klage kommt, hilft ein Anwalt, um die eigenen Rechte und Pflichten zu kennen und das Ganze sauber abzuschließen.